Trends im Internet nutzen

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„Durch die Marketing-Brille“
Immer wieder gibt es allgemeine Trends im Internet, die sich so schnell verbreiten, dass auch Unternehmen sie nicht ignorieren können (oder sollten!). Oft birgt zum Beispiel eine neue Challenge, die über Plattformen und Länder hinweg Tausende dazu bringt mitzumachen, großes Marketingpotential. Nutzen Sie das! Fünf solche Trends hat Philipp Westemeyer, Mitgründer und CEO des OMR (Online Marketing Rockstars) Festivals, in seiner diesjährigen Keynote vorgestellt. Wir haben uns die gesamte Rede angeschaut und geben eine kleine Zusammenfassung.
Die Verbraucher erheben die Stimme
Immer öfter schließen sich vor allem junge Menschen analog und im Internet zusammen und weisen lautstark auf Missstände hin. So waren seit Anfang 2019 auch in Deutschland die Demonstrationen unter dem Motto Fridays-for-Future ein regelmäßiger Anblick. Der Haferdrink-Hersteller Oatly hat an diesen Trend angeknüpft und eine PR-Kampagne gestartet, die die verbindliche Angabe des CO2-Fußabdrucks auf Lebensmittelverpackungen fordert. Im Vergleich zu tierischer Milch ist die „Hafermilch“ von Oatly hier klar im Vorteil und der PR-Coup war geglückt.
Der Trend geht zum Marken-Ökosystem
Ein kaum zu überhörendes Buzzword ist aktuell das sogenannte Flywheel. In der Mechanik ist ein solches Schwungrad ein Maschinenelement, das einmal in Rotation versetzt einen möglichst geringen Reibungsverlust hat. Das heißt, es läuft immer und immer weiter. Im Marketing wird daraus eine Strategie, die darauf abzielt, für bereits vorhandene Kunden stets neue Angebote zu schaffen, die begeistern. Ein Beispiel für ein solches Ökosystem ist Sixt, die mit einer App nicht nur wie gewohnt Autos vermieten, sondern auch Carsharing oder Bikesharing und einen Taxiruf anbieten.
Private Messenger als Marketing-Tool
Längst werden Chatprogramme wie WhatsApp nicht mehr nur zur Unterhaltung mit engen Freunden und Bekannten verwendet. Von außen nicht sicht- und messbar (auch nicht für das Marketing) werden in Gruppen offizielle Fotos oder Streams geteilt. Ein klares Zeichen für Unternehmen, diesem Internettrend zu folgen und auch ihren Support via WhatsApp, Instagram und Co. anzubieten. Die Idee dahinter: die Kunden direkt da abholen, wo sie sind.
Weniger ist mehr
Nicht direkt ein Trend, aber ein Phänomen das aufhorchen lässt: Wir habe immer mehr Auswahl. Zu viel Auswahl. Bereits das riesige Angebot auf den populären Streaming-Plattformen steht einem entspannten Fernsehabend, für den man „nur noch“ den Film braucht, schnell im Wege. Der Berliner Reisespezialist Tourlane reagiert mit einer genialen Idee: Kunden geben einfach an, wohin sie reisen möchten und welche Art von Urlaub sie machen wollen. Alles Weitere vom Fortbewegungsmittel über die Wahl der Attraktionen übernimmt das Unternehmen.
Die Original-Keynote mit weiteren Themen gibt es auf Youtube
Der Schlüssel ist Vertrauen
Produktbewertungen sind allgegenwärtig im Internet. Reviews, die wirklich weiterhelfen, sind deutlich seltener. Ein weiterer Trend ist daher Kundenbindung durch Bewertungen, die gleichermaßen vertrauenswürdig sind und etwas zu sagen haben. Das bekannte Musikhaus Thomann schafft Transparenz, indem jede Rezension von einem echten Kunden stammen, Text enthalten und verifiziert sein muss. Zusätzlich ist das Verifizierungsverfahren öffentlich. Am Ende profitieren die Kunden von einer doppelten Qualitätssicherung.