Erst Testen, dann Symptome lindern
Husten, Schnupfen, Halsweh – das können Symptome einer harmlosen Erkältung sein. Eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 kündigt sich jedoch mit ganz ähnlichen Symptomen an. Betroffene mit typischen Erkältungsbeschwerden sollten daher vorsichtig sein und auf jeden Fall die Hygieneregeln beachten, um ihre Mitmenschen zu schützen. Hierzu gehören regelmäßiges sorgfältiges Händewaschen, Abstand wahren und eine medizinische Maske tragen. Zur weiteren Abklärung sollte unbedingt ein Schnelltest oder ein PCR-Test durchgeführt werden, erklärt Ursula Funke, Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen. Patienten erhalten Schnelltests zum Selbsttesten in jeder Apotheke. Einige Apotheken testen auch vor Ort. Ist das Ergebnis positiv, beraten und begleiten die Apothekerinnen und Apotheker die Betroffenen bei den nächsten Schritten.
Vorbeugung hilft nur gegen Erkältungsviren
Gerade in der kalten Jahreszeit steigt das Infektionsrisiko. Die Menschen halten sich öfter in geschlossenen, mitunter unzureichend gelüfteten Räumen auf. Bei Kälte ist die Luft meist trockener, dadurch werden die Schleimhäute nicht ausreichend befeuchtet und sind anfälliger für Infektionen. Sind viele Menschen in der näheren Umgebung infiziert, steigt die Ansteckungsgefahr für alle Arten von Viren und das Immunsystem ist überfordert. Wer sich schützen will, sollte auf engen Körperkontakt wie Umarmungen, Küsse oder auch simple Handschläge verzichten. Zudem müssen Räume immer gut durchlüftet werden. Händewaschen ist generell sinnvoll, doch es muss sorgfältig und wiederholt durchgeführt werden.
Da die Viren beim Niesen auf bis zu 160 m/h beschleunigt werden, sollten Patienten entweder in ein Taschentuch oder in die Armbeuge niesen. Zur Vorbeugung gegen eine Infektion mit Erkältungsviren hilft es, das Immunsystem durch eine gesunde Ernährung und viel Bewegung an der frischen Luft zu stärken. Gegen das Coronavirus schützt allerdings nur das unbedingte Einhalten der Hygieneregeln wie Hände waschen, Abstand wahren und Maske tragen und eine Impfung. Auch eine jährliche Grippeimpfung ist im Übrigen dringend zu empfehlen. Was vielen nicht bewusst ist: Auch eine Grippe kann schwere Verläufe mit Todesfolge nehmen, so wie beispielsweise in der Grippesaison 2017/2018 mit 25.000 Toten.
Corona-Infektion ausschließen
Der erste Schritt bei einer Erkältung ist zurzeit immer, eine Corona-Infektion mittels Tests zu Hause oder beim Arzt auszuschließen. Anschließend heißt es, dem Körper Ruhe gönnen. Zur Arbeit zu gehen, ist schon mit einer Triefnase nicht ratsam, immerhin können Erkrankte leicht Kollegen anstecken. Bei Fieber gehört man ins Bett und auch Sport sollte während der Infektionszeit strikt vermieden werden.
Schnell durch die herkömmliche Erkältung kommen
Oft kündigt sich eine Erkältung mit Halsschmerzen an. Durch das Lutschen von Husten- oder Halsbonbons mit pflanzlichen Extrakten aus Eibisch, Spitzwegerich oder Isländisch Moos wird der gereizte Hals beruhigt und Schmerz gelindert. Warme Getränke halten die Mundschleimhäute feucht und fördern den Heilungsprozess. Manch einer leidet so stark unter den Halsschmerzen, dass die klassischen Erkältungsmittel keine ausreichende Linderung verschaffen. Im Beratungsgespräch kann der Apotheker geeignete Alternativen empfehlen. In der Apotheke vor Ort können sich Patienten beraten lassen, was zu ihnen passt und was ihnen guttut. Je nach Krankheitsgeschichte und individuellen Vorlieben eignen sich übrigens auch Kombinationen von Pflanzen und Kräutern.
Warum der Hustenreflex sinnvoll ist
Sind die Erkältungsviren erst einmal in die Schleimhaut der Bronchien vorgedrungen, können sie Entzündungen auslösen. Der Körper wehrt sich dagegen und bekämpft diese durch die vermehrte Bildung von Schleim. In den ersten Tagen einer Erkältung ist dieser oft sehr zäh und führt zu hartnäckigen Hustenattacken. Durch die Einnahme von schleimlösenden Hustenmitteln wird die Zähigkeit vermindert und das Abhusten erleichtert. Nachts kann ein Hustenstiller den Reizhusten dämpfen und erholsamen Schlaf ermöglichen.
Die Schnupfennase von innen und außen versorgen
Die Nasenschleimhaut bildet die erste Barriere für Erkältungsviren, aber durch Kälte und trockene Luft wird die Befeuchtung der Schleimhaut verringert. Zum Erhalt einer abwehrstarken Nase können befeuchtende Nasensprays mit Meerwasser oder regelmäßige Nasenspülungen verwendet werden. In eine trockene Schleimhaut dringen Krankheitserreger leichter ein und verursachen eine Entzündung. Die Schleimhaut schwillt an und gibt viel Sekret ab: Die Nase läuft und ist verstopft. Abschwellende Nasensprays erleichtern die Atmung, Medikamente mit ätherischen Ölen lindern die Entzündung. Salben mit Dexpanthenol pflegen gereizte Schnupfennasen von innen und außen.
Der Landesapothekerkammer Hessen gehören rund 6.500 Apothekerinnen und Apotheker an. Der Heilberuf des Apothekers unterliegt einem gesetzlichen Auftrag. Zu den Aufgaben der Landesapothekerkammer gehören die Förderung der Fort- und Weiterbildung und die Überwachung der Einhaltung der Berufspflichten durch ihre Mitglieder. Die Landesapothekerkammer stellt ebenso eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung in ganz Hessen mit Medikamenten sicher.
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