Coronavirus: Patienten sollten Ruhe bewahren
Auf die Apotheke vor Ort ist immer Verlass
Gerade in diesen Wochen ist die Apotheke für viele Menschen eine unverzichtbare und wertvolle Anlaufstelle. Sie suchen kompetente Hilfestellung, weil sie selbst nicht einschätzen können, ob das Coronavirus für sie überhaupt riskant ist. Denn mit der Ausbreitung des Virus steigt auch die Verunsicherung. Seit die ersten Verdachtsfälle in Deutschland gemeldet wurden, ist beispielsweise die Nachfrage nach Desinfektionsmitteln sprunghaft angestiegen, sie werden mittlerweile zu überteuerten Preisen im Internet angeboten. „In diesem Zusammenhang wird deutlich, was passiert, wenn Produkte freie Preise haben. Daher ist es aus Verbraucherschutzgründen richtig und wichtig, dass verschreibungspflichtige Arzneimittel feste Preise haben“ erklärt Ursula Funke, Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen. Sie betont, dass die Apotheken vor Ort sachkundig beraten, ob und welche Präparate notwendig sind und auf welche Hygienemaßnahmen es ankommt.
Gewachsenes Vertrauen zum Apothekerberuf
Im Alltag sind der Apotheker als Arzneimittelexperte und das hochqualifizierte Apothekenpersonal mit ihrem Fachwissen immer für die Patienten da – und das an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr. Das weiß ein Großteil der Bevölkerung sehr zu schätzen. „Gerade in solchen Situationen zeigt es sich, wie wichtig die flächendeckende Arzneimittelversorgung durch die Apotheke vor Ort ist“ erläutert Funke. „Daher muss die Politik alles dafür tun, diese bewährten Strukturen zu schützen und zu erhalten.“
Medikamente nicht „hamstern“
Manche Patienten sind in der aktuellen Situation so verunsichert, dass sie Arzneimittel regelrecht „hamstern“. Doch gerade bei Medikamenten spielen Qualität, Sicherheit und die fachkundige Beratung eine bedeutende Rolle. Die Landesapothekerkammer Hessen rät von „Hamsterkäufen“ ab und empfiehlt Patienten, sich nicht über das Maß zu bevorraten. Sollten „gehamsterte“ Arzneien gar nicht verwendet werden und dadurch zu lange lagern, kann die Mindesthaltbarkeit überschritten werden. Die Folge: Die Arzneien müssten weggeworfen werden und stehen an anderer Stelle nicht zur Verfügung, obwohl sie dringend benötigt würden.
Umsichtig sein und Ruhe bewahren
Die Apotheken vor Ort beraten in diesen Wochen verstärkt zur richtigen Handhygiene. Eigentlich ist sie immer ein „Muss“, in diesen Wochen jedoch besonders wichtig. Über die Finger gelangen Viren und Bakterien schnell ins Gesicht und von dort an die Schleimhäute. Die Hände sollten mehrmals täglich 20 bis 30 Sekunden gründlich mit Seife gewaschen werden. Den direkten Kontakt mit „Virenschleudern“ wie Haltegriffen in Bus und Bahn kann man durch das Tragen von Handschuhen vermeiden. Auch das Einhalten sogenannter Niesetiketten schützt vor Ausbreitung von Viren:
- Beim Husten oder Niesen mindestens einen Meter Abstand von anderen Personen halten und sich wegdrehen.
- In Einwegtaschentücher niesen oder husten, diese nur einmal verwenden und entsorgen (Mülleimer mit Deckel). Stofftaschentücher sollten anschließend bei 60°C gewaschen werden.
- Und immer gilt: Nach dem Naseputzen, Niesen oder Husten gründlich die Hände waschen!
- Ist kein Taschentuch griffbereit, sollte beim Husten oder Niesen die Armbeuge vor Mund und Nase gehalten werden und sich von anderen Personen abwendet werden.
Durch frische Luft, Bewegung, ausreichend Schlaf, Saunagänge, eine ausgewogene vitamin- und mineralstoffreiche Ernährung wird das Immunsystem gezielt unterstützt.
Der Landesapothekerkammer Hessen gehören rund 6.300 Apothekerinnen und Apotheker an. Der Heilberuf des Apothekers unterliegt einem gesetzlichen Auftrag. Zu den Aufgaben der Landesapothekerkammer gehören die Förderung der Fort- und Weiterbildung und die Überwachung der Einhaltung der Berufspflichten durch ihre Mitglieder. Die Landesapothekerkammer stellt ebenso eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung in ganz Hessen mit Medikamenten sicher.
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