Mit einer COVID-Schutzimpfung effizient vor Erregern schützen – Eine starke Abwehr

Der menschliche Körper besitzt einen ausgeklügelten Schutz, um sich vor Viren zu schützen. Doch wie die Coronavirus-Pandemie zeigt, gibt es immer wieder Erreger, die das Immunsystem überwinden können und im menschlichen Körper ernsthaften Schaden anrichten. Eine Impfung kann das Risiko einer Erkrankung minimieren und die Ausbreitung des Virus verlangsamen. Doch wie hängen körpereigene Abwehr und Impfung zusammen? Die Apothekerkammer Niedersachsen klärt auf. 

Wie kommen Viren in den Körper?

Vor allem im Winter finden Krankheitserreger besonders gute Voraussetzungen vor, um sich schnell verbreiten zu können. Das liegt zum einen an der erhöhten Virenzahl in den Räumen, da diese im Winter stark beheizt und schlecht belüftet werden. Zusätzlich trocknen dadurch die Schleimhäute aus und Erreger können die erste Schutzbarriere des Immunsystems leicht überwinden. Zum anderen ist das Immunsystem bei niedrigen Temperaturen weniger schlagkräftig als im Sommer. Sind die Keime dann erst einmal im Körper, können die vorhandenen Erreger leicht Krankheiten auslösen.

Viren finden sich überall in der Umwelt und besiedeln den menschlichen Körper, um sich zu vermehren. Sie sind Erbinformationen, die manchmal von einer Proteinhülle (Eiweißhülle) umgeben sind. Sie haben keinen eigenen Stoffwechsel und brauchen deshalb eine Wirtszelle, um zu gedeihen. Normalerweise schafft es der menschliche Körper, diese Eindringlinge mit seinen vielfältigen Abwehrmechanismen unschädlich zu machen. Bei einer erhöhten Virenlast erkranken trotz des intelligenten Schutzsystems viele Menschen und manche sogar lebensbedrohlich.

Wie hängen körpereigene Abwehr und Impfung zusammen?

Bei dem klassischen Konzept der Impfung wird der Körper vor einer Virusinfektion bewahrt, indem ihm genau die Virus-Proteine mit der entsprechenden Information geimpft werden, vor denen er geschützt werden sollen. Das klingt paradox und verunsichert manche. Beispielsweise wird bei einer Grippe-Schutzimpfung der Impfstoff mit toten Bestandteilen (Totimpfstoff) von weltweit bekannten Viren injiziert. Diese Bestandteile, Antigene genannt, sind Strukturen, die der Körper als fremd erkennt und gegen die er beim Kontakt Antikörper bildet. Das Immunsystem lernt den Erreger durch die Impfung kennen und merkt sich die Zusammensetzung der Virusbestandteile in den T- und B-Gedächtniszellen. Trifft der Mensch nun im Alltagsleben auf das Virus, hat der Körper bereits die Abwehr dieses Erregers trainiert und kann ihn effizient und schnell zerstören, sodass er sich nicht in den menschlichen Zellen vermehren kann. Eine Erkrankung wird in den meisten Fällen verhindert oder der Krankheitsverlauf zumindest gemildert.

Was bedeutet mRNA?

Bei der Impfung mit mRNA-Impfung wird ein neues Konzept angewendet. Diese Impfung macht sich zunutze, dass der RNA-Bote einen Bauplan von Stachel-Proteinen ins Zellplasma transportieren kann. Sobald der Bote im Inneren angelangt ist, erhält die Zelle den Auftrag das Stachel-Protein des Virus nach diesem Bauplan nachzubauen. Die spezialisierten Abwehrzellen erkennen diese fremden Eiweißbausteine und beginnen mit der Abwehrreaktion, ohne dass die Krankheit ausbricht. Sie trainieren sozusagen für den Ernstfall und können bei Kontakt das reale Virus schnell abwehren.

Seitdem das Coronavirus die Welt in Atem hält, ist auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt, dass es unterschiedliche Impfstoffarten gibt. Allen Coronavirus-Impfarten ist gemein, dass sie das Immunsystem darauf trainieren, Abwehrwaffen anzulegen, die sie im Fall einer Ansteckung einsetzen können. Dazu muss der Körper lernen, die Coronavirus-Stachel-Proteine (Spikes) zu erkennen, die auf der Oberfläche des Coronavirus sitzen. Das Immunsystem erkennt sie als fremd und bekämpft sie. Aktuell ist viel von mRNA als Impfstoff die Rede. mRNA heißt messenger ribonucleic acid (Boten-Ribonukleinsäure).

Wichtig zu wissen:

  • Die mRNA ist ein Bote. Es wird kein Coronavirus verimpft.
  • Der RNA-Bote selbst kann kein komplettes Virus nachbauen.
  • Das von den Körperzellen nachgebaute Stachel-Protein ist nicht gefährlich für den menschlichen Körper.
  • Das Erbgut im menschlichen Körper wird durch die Impfung nicht verändert, denn der RNA-Bote gelangt nicht in den Zellkern.


Warum brauche ich eine Booster-Impfung?

Manche Impfungen bewirken einen lebenslangen Schutz, andere müssen häufiger wiederholt werden. Die Impfung gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 besteht zunächst aus 2 Impfungen als Grundimmunisierung im Abstand von 3-6 Wochen. Nach ungefähr 3 Monaten lässt der Immunschutz nach. Eine weitere Impfung als sogenannte Booster-Impfung wird deshalb dringend empfohlen. Diese Booster Impfung kann eine folgende Ansteckung nicht ausschließen. Deshalb gilt es weiter die AHA+L Regel einzuhalten. Aber die 3. Impfung kann schwerste und schwere Krankheitsverläufe verhindern.

Impfstatus in der Apotheke prüfen lassen

Patient:innen haben in der Apotheke vor Ort die Möglichkeit, ihren Impfstatus prüfen zu lassen und sich umfassend über die Notwendigkeit einer Impfung zu informieren. So erhalten sie einen Überblick über mögliche Impflücken und können sich impfen lassen.

Sollte ich mich impfen lassen?

Impfungen sind immer einer Erkrankung vorzuziehen. Alle Impfungen, die möglich und nötig sind, sollten wahrgenommen werden. So kann man heute durch Impfungen gefährliche Erkrankungen wie Kinderlähmung verhindern. Auch die Masern sollen so eingedämmt werden.

Besonders Menschen mit einem schwachen Immunsystem sollten Rücksprache mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin halten, ob sie sich durch eine Impfung schützen können. Auch für sie gilt, dass nachweislich durch eine Impfung ein milderer Krankheitsverlauf durchlebt wird. Ein schwerer Verlauf einer Coronavirus-Erkrankung kann sogar zum Tod führen.

Wer sich impfen lassen möchte, kann in der Apotheke vor Ort nachfragen, ob die nachgefragte Impfung für ihn geeignet ist. Bei Ängsten und Bedenken bezüglich Impfungen können Apothekerinnen und Apotheker die Mechanismen erklären und Klarheit schaffen, dass eine Impfung nicht eine Krankheit in den Körper bringt, sondern vielmehr ein Training für den Körper ist, um mit der Krankheit fertig zu werden.

Der Apothekerkammer Niedersachsen gehören rund 7.800 Mitglieder an. Die Apothekerin und der Apotheker sind fachlich unabhängige Heilberufler:innen. Der Gesetzgeber hat den selbstständigen Apotheker:innen die sichere und flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln übertragen. Der Beruf erfordert ein vierjähriges Pharmaziestudium an einer Universität und ein praktisches Jahr. Dabei erwerben die Studierenden Kenntnisse in pharmazeutischer Chemie und Biologie, Technologie, Pharmakologie, Toxikologie und Klinische Pharmazie. Nach dem Staatsexamen erhalten die Apotheker:innen eine Approbation. Nur mit dieser staatlichen Zulassung können sie eine öffentliche Apotheke führen. Als Spezialist:innen für Gesundheit und Prävention beraten die Apotheker:innen die zur Ausübung der Heilkunde berechtigten Personen kompetent und unabhängig über Arzneimittel und apothekenpflichtige Medizinprodukte. Apotheker:innen begleiten Patient:innen fachlich, unterstützen menschlich und helfen so, die Therapie im Alltag umzusetzen.

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