Gutes Medikationsmanagement schützt die Nieren

Ihre Aufgaben sind vielfältig und lebenswichtig: Die Rede ist von den Nieren. Das circa zehn bis zwölf Zentimeter große, paarige Organ bringt tagtäglich Hochleistung und reinigt den Körper beispielsweise von schädlichen Substanzen. Bis zu 300 Mal filtern die Nieren die gesamte Blutmenge des menschlichen Körpers, das entspricht circa 1800 Liter Flüssigkeit – pro Tag. Auch die meisten Arzneistoffe werden über die Nieren ausgeschieden. Mit einem guten Medikationsmanagement können Patienten, die dauerhaft mehrere Arzneimittel einnehmen müssen, auch ihre Nieren schützen, betont Ursula Funke, Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen. Sie appelliert, den Umgang mit verordneten, aber auch mit rezeptfreien Medikamenten grundsätzlich nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und sich in der Apotheke vor Ort beraten zu lassen.

Nierenschäden bleiben lange unbemerkt

Die Nieren fungieren nicht nur als „Filterorgan“, sie regulieren auch den Blutdruck sowie den Wasser- und Salzhaushalt. Außerdem bilden sie eine Reihe von lebenswichtigen Hormonen, die unter anderem die Blutbildung und die Aufnahme von Kalzium und Phosphat aus dem Darm steuern. Dass die Nieren beeinträchtigt sind, merken Betroffene oft lange Zeit nicht, denn das Organ warnt nicht mit Schmerzen. Selbst mit eingeschränkter Funktion arbeitet es, allerdings werden Flüssigkeit und Abfallstoffe nicht mehr so gut ausgeschieden. Ein Warnsignal können Wassereinlagerungen, sogenannte Ödeme, in den Beinen sein. Wer unsicher ist, sollte sich rechtzeitig Rat holen. Patienten, die dauerhaft mehrere Medikamente einnehmen, Diabetes-Kranke und Bluthochdruckpatienten sollten besonders gut auf ihre Nieren achten, sie haben ein höheres Risiko für eine Beeinträchtigung. Ist die Nierenfunktion dauerhaft gestört, können eine Dialyse, die sogenannte Blutwäsche, oder eine Nierentransplantation die möglichen Folgen sein.

Medikationsmanagement im Fokus

Ein wichtiger, präventiver Schritt zur Erhaltung der Nierengesundheit kann ein gutes Medikationsmanagement sein, um unerwünschte Neben- und Wechselwirkungen zu minimieren. Voraussetzung für die sichere Pharmakotherapie: Patienten benennen für das Medikationsmanagement tatsächlich alle eingenommenen Präparate. Dazu gehören neben den von verschiedenen Ärzten verschriebenen Medikamenten und den Präparaten, die in der Drogerie oder dem Supermarkt gekauft wurden, auch alle rezeptfreien Arzneimittel.

Gehen an die Nieren: Rezeptfreie Schmerzmittel

Viele schätzen Analgetika wie Paracetamol, Ibuprofen oder Diclofenac, die ohne Verordnung erhältlich sind, als harmlos ein. Doch durch eine falsche Anwendung können Schmerzmittel buchstäblich an die Nieren gehen. Die Landesapothekerkammer Hessen warnt vor einem unkritischen Umgang und empfiehlt, sich zur richtigen Einnahme, insbesondere auch zur Dosierung, in der Apotheke beraten zu lassen. In diesem Gespräch sollte auch festgelegt werden, wie lange eine Selbstmedikation sinnvoll und möglich ist.

Gesunde Ernährung – auch gut für die Nieren

Mangelnde Bewegung, ungesunde Ernährung, Übergewicht: Wohlstandskrankheiten wie Diabetes und Bluthochdruck nehmen zu, das belastet auch die Nieren. Ein gesunder Lebensstil und eine ausgewogene Ernährung sind auch gut für die Nieren. Auf den Teller gehört eine abwechslungsreiche Kost mit wenig Zucker und Salz, wenig Fleisch sowie wenig tierischen Fetten, jedoch mit vielen Ballaststoffen, Pflanzenfasern, Mineralstoffen und Vitaminen. Mit eineinhalb bis zwei Litern Wasser oder ungesüßten Kräutertees werden die Nieren ausreichend gut durchspült und das Filterorgan bei seiner Arbeit unterstützt.

Der Landesapothekerkammer Hessen gehören rund 6.300 Apothekerinnen und Apotheker an. Der Heilberuf des Apothekers unterliegt einem gesetzlichen Auftrag. Zu den Aufgaben der Landesapothekerkammer gehören die Förderung der Fort- und Weiterbildung und die Überwachung der Einhaltung der Berufspflichten durch ihre Mitglieder. Die Landesapothekerkammer stellt ebenso eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung in ganz Hessen mit Medikamenten sicher.

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