Was ist zu beachten: Phytopharmaka bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Bereits seit Menschengedenken werden pflanzliche Mittel zur Behandlung von Krankheiten angewandt. Bis heute erfreuen sich Phytopharmaka aufgrund ihres natürlichen Ursprungs großer Beliebtheit. Sie werden aus Pflanzenteilen wie Blüten, Blättern und Wurzeln oder der ganzen Pflanzen hergestellt und in Form von Pulvern, Tropfen, Säften, Extrakten oder Tabletten angeboten. Neben frei verkäuflichen Mitteln, die in Drogerien und Reformhäusern erhältlich sind, gibt es apothekenpflichtige Phytopharmaka, welche vom Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zugelassen sind. Auch bei gewissen Herz-Kreislauf-Erkrankungen können Heilpflanzen helfen. Hierbei ist jedoch einiges zu beachten, erläutert Ursula Funke, Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen. Für eine sichere Einnahme rät sie zu einer Beratung in der Apotheke vor Ort.

Auch Phytopharmaka haben Wechsel- und Nebenwirkungen

Phytopharmaka beruhen im Gegensatz zu klassischen Arzneimitteln, die aus chemischen Wirkstoffen hergestellt werden, zwar auf einem Naturprodukt. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sie weniger bedenklich sind oder sorglos eingenommen werden können. Da es sich bei pflanzlichen Wirkstoffen um Vielstoffgemische handelt, während chemisch definierte Mittel nur einen oder wenige Wirkstoffe enthalten, ist zusätzlich Vorsicht geboten.

Und: pflanzliche Mittel, die eine arzneiliche Wirkung entfalten, weisen genauso Wechsel- und Nebenwirkungen auf wie herkömmliche Arzneimittel. Ein Paradebeispiel ist hier das Johanniskraut, das mit zahlreichen Medikamenten interagiert.

Mittel bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen

In Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen wurde bisher der Weißdorn am besten untersucht. Er kann bei einer Herzinsuffizienz eingesetzt werden, fördert die Durchblutung und führt zu einer Steigerung des Herzzeitvolumens. Die früher bei Herzinsuffizienz angewandten Mittel Adoniskraut, Maiglöckchen, Meerzwiebel oder Oleanderblätter sollen nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen hierbei hingegen nicht mehr eingenommen werden.

Auch bei einem niedrigen Blutdruck können Phytopharmaka eine geeignete Therapieform darstellen. Hierfür empfehlen sich entsprechende Kreislauf fördernde Tropfen, die bereits in fertiger Form in der Apotheke erhältlich sind.

Viele Phytopharmaka sind auch in Form von Arzneimitteltees erhältlich. Um eine sichere und zuverlässige Anwendung zu gewährleisten, ist hierbei auf die richtige Zubereitung zu achten. Auskunft darüber erteilen die Apotheken vor Ort.

Phytopharmaka: Richtig dosieren

Auch bei pflanzlichen Arzneimitteln gilt es, Überdosierungen zu vermeiden. Wie diese am besten eingenommen werden und was bei der gleichzeitigen Einnahme weiterer Präparate oder von Nahrungsergänzungsmitteln zu beachten ist, darüber beraten Apothekerinnen und Apotheker individuell. Auch über die richtige Lagerung von Phytopharmaka informieren die Heilberuflerinnen und Heilberufler gern persönlich.

Der Landesapothekerkammer Hessen gehören rund 6500 Apothekerinnen und Apotheker an. Der Heilberuf des Apothekers unterliegt einem gesetzlichen Auftrag. Zu den Aufgaben der Landesapothekerkammer gehören die Förderung der Fort- und Weiterbildung und die Überwachung der Einhaltung der Berufspflichten durch ihre Mitglieder.

Diese Pressemitteilung finden Sie auf www.apothekerkammer.de.

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